Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e.V.

Unser Verein

Wer sind wir?

Im September 1998 gründeten sozial engagierte Bürger und Bürgerinnen der Gemeinden Aindling, Pöttmes und Thierhaupten den als gemeinnützig anerkannten eingetragenen Verein "Hilfe für Kinder aus Tschernobyl e.V.", Region Nordschwaben.
Die Initiatoren waren Heidi Bentele, Heide Harlander und Udo Scheuerpflug. Heidi Bentele ist die erste Vorsitzende des Vereins.

Inzwischen gibt es auch eine "Niederlassung" bzw. Ansprechpartnerin im Raum Ulm: Heidi Grathwohl unterstützt unseren Verein sehr engagiert in allen Bereichen und übernimmt viele Aufgaben.

Wir arbeiten ehrenamtlich, sämtliche Verwaltungskosten des Vereins werden privat übernommen und nicht aus Spenden finanziert.

Ziele des Vereins

Wir unterstützen Waisenkinder, Kinder und deren Familien aus der weißrussischen Region Gomel, die durch radioaktive Bestrahlung, Armut und schwere soziale Notstände existenziell gefährdet sind.

Zu unseren weiteren Hilfsprojekten zählen die hämatologische Bezirks­klinik in Gomel, die speziell leukämiekranke Kinder behandelt, ein Obdach­losenheim unter der Leitung von Schwestern der Mutter Teresa, ein Straßenkinderprojekt sowie Kindererholung in Deutschland.

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Unsere Motivation

Wir fördern keine großen, medienwirksamen Projekte, sondern wir unterstützen gezielt einzelne Kinder und Familien bzw. kleinere Einrichtungen vor Ort.

Hilfspakete und Leistungen werden von uns persönlich vor Ort übergeben und auch nur nach vorheriger Antragstellung.

So können wir sicherstellen, dass die Hilfe ohne Verluste gezielt dort ankommt, wo sie benötigt wird und dass unser Einsatz und ihre Spenden wirklich und konkret die Not einzelner Kinder und Familien gelindert haben.

Warum gerade Gomel?

Als am 26.04.1986 in Tschernobyl (Ukraine) ein Block des dortigen Atomkraftwerks explodierte, gingen 75 % der dadurch freigesetzten Radioaktivität in einer Wolke über dem nur 70 km entfernten Gomel nieder, der zweitgrößten Stadt Weißrusslands. Dies entspricht der 200fachen Menge der Atombombenexplosionen in Hiroshima und Nagasaki.

Die gesundheitlichen Folgen der bisher größten Umweltkatastrophe sind auch heute, viele Jahre nach dem GAU, in ihrer ganzen Trag­weite noch immer nicht absehbar.

Die Lebensgrundlage ganzer Regionen ist für Jahrtausende verseucht und zerstört (die Halbwertzeit von Caesium beträgt ca. 20.000 Jahre) und trotzdem müssen heute rund 1,8 Millionen Menschen, darunter ca. 480.000 Kinder, in diesen radioaktiv verstrahlten und lebensfeindlichen Gebieten leben.

Da die Schilddrüse ohne Verabreichung von Jod Radioaktivität in hohem Maße speichert, erkranken jetzt im Bezirk Gomel jährlich etwa 40 Kinder an Schilddrüsenkrebs, der vor der Atomkatastrophe dort unbekannt war. Eines der häufigsten Krankheitsbilder und häufigste Todesursache sind besonders aggressive Formen der Leukämie bei Kindern.

Aber auch die folgenden Krankheiten treten seit Tschernobyl in besorgniserregender Zahl auf:

  • Herz- und Gefäßerkrankungen
  • Diabetes
  • drei- bis fünffache zunehmende bösartige Nieren-, Lungen-, Milchdrüsen- und Harnblasentumore
  • Knochen- und Muskelerkrankungen
  • Erkrankungen des Blutkreislaufs wie Leukämie, Anämie und Knochenkrebs
  • nahezu die Hälfte aller Kinder leidet an Immunsystemschwäche
  • Starerkrankungen schon im Kindesalter nehmen erschreckend zu

Heute erkrankt bereits jedes 3. Kind in irgendeiner Form an Krebs. Eine Untersuchung bei 10- bis 15-jährigen Mädchen in Gomel ergab, dass 90 % dieser Mädchen krank sind! Ausserdem ist wissen­schaftlich erwiesen, dass bei neugeborenen Kindern in verseuchten Gebieten genetische Störungen zu schweren körperlichen Miss­bildungen führen. Dabei stehen die Betroffenen erst am Anfang unüberschaubarer Probleme und genetischer Spätfolgen, die sie noch über Generationen hinweg belasten werden. Laut Aussagen der dort behandelnden Ärzte steigt die Zahl der Neuerkrankungen besorgniserregend an.

Hilfe ist also dringend und langfristig nötig!

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Kultureller Austausch

Da Weißrußland ein uns kulturell sehr nahestehendes Land ist, begeistert es durch seine große Liebe zu Tanz und Musik. Von Anfang an pflegen wir engen Kontakt zum Philharmonischen Chor Gomel (Jelena Sokolowa), zu verschiedenen Tanz- und Volkoregruppen. Viele Besucher konnten sich bei verschiedenen Konzerten und Aufführungen in unserer Region von der hohen Qualität der Künstler überzeugen.
Im Gegenzug reiste die schwäbisch-bayerische Musikgruppe "Überzwerch" aus Thierhaupten mit ihren beiden Bürgermeistern nach Gomel. Ihr Anliegen war es, den kranken, armen und traumatisierten Kindern eine unvergessliche Woche zu bereiten. Mit bayerischer Musik, dem Auftritt des Clowns aus dem Gomeler Zirkus, mit Luft­ballons, Essen, Trinken, Eis, Obst, Schokolade und Pizza wurden insgesamt 800 Kinder beglückt. Sämtliche Kosten wurden durch Spenden der Gruppe Überzwerch getragen.